Die ersten Tage im neuen zu Hause

Die ersten Tage sollte nur Ihnen, Ihrer engsten Familie und Ihrem kleinen Hund gehören. Lassen Sie in den ersten zwei bis drei Tagen so wenig wie möglich Besuch kommen.

Der Welpe muss erst einmal lernen, wer zu seiner neuen Familie dazu gehört. Denken Sie aber daran, von Anfang an den fixen Tagesrhythmus, dem Sie und Ihr Hund später unterworfen sind, einzuführen.

Wenn Sie die erste Zeit 24 Stunden pro Tag für ihn da sind, und sich das zwei, drei Wochen später plötzlich wieder ändert, würde es den Hund verunsichern.

Die neue Bindung

Das Wichtigste ist nun die neue Bindung an Sie.

Ihr Bemühen, das Vertrauen des Welpen zu Ihnen zu wecken.
Dieses Vertrauensverhältnis ist von überaus großer Bedeutung, denn durch Sie schöpft der Welpe die Kraft, mit Belastungssituationen fertig zu werden.

Sie dürfen am Anfang mit dem Welpen nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig unternehmen.

Ein Welpe darf nicht überfordert werden, damit er das, was er lernen soll, verarbeiten kann.
Es ist völlig falsch, wenn Sie mit Ihrem Welpen am Anfang durch die Großstadt, Kirmes oder sonstige streßfördernde Situationen gehen würden.
Dadurch wäre eine Überlastung des Welpen vorprogrammiert.

Es gibt natürlich Welpen, denen solche Situationen nichts ausmachen.
Diese sind aber sehr selten zu finden.

Anfangs ist die Bindung wichtiger als die Erziehung

Ihr Welpe braucht einen Futter- und einen Wassernapf.

Da kommt so ein putziger Welpe in unser Haus, voller Neugier, Tatendrang und Lernfreude, und wir machen ihm gleich das Leben schwer: „Nein!“, „Hier!“, „Pfui!“ prasselt es vom ersten Tag an auf ihn nieder. Das versteht er nicht. Genau so wenig, wie Ihre Streicheleinheiten. Er ist noch viel zu sehr damit beschäftigt herauszufinden, wer Sie eigentlich sind und was Sie von ihm wollen.

Vergessen Sie die Erziehung ( für ein paar Tage ) und kümmern Sie sich lieber darum, dass zwischen ihnen eine Bindung entsteht ! Beim spielen passiert das quasi von selbst – allerdings nur, wenn Sie es auf seine ( Kommunikations- ) Art machen.

Quietschen, Kriechen, Kratzen – Trieblaute zur Bindung

Suchen Sie sich zu Hause eine ruhige Ecke. Draußen wird der Welpe zu sehr abgelenkt.

Dann legen Sie sich auf den Boden und geben quiekende, schmatzende und knurrende Geräusche von sich ! Rollen Sie herum ! Kriechen Sie weg ! Kratzen Sie am Boden herum, als ob Sie etwas suchen !

Und vergessen Sie nicht die Geräusche: „Uiiiii“, „was haben wir denn da ???“ oder was auch immer Ihnen einfällt.
Lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf.

Trieblaute nennt man diese hohen Töne, die auf jeden Welpen ungemein anziehend wirken, weil sie Geräuschen ähneln, wie sie in der Natur vorkommen. Ist der Welpe erst bei Ihnen – und er kommt garantiert ! -, dann versuchen Sie, ihn mindestens 20 Sekunden bei der Stange zu halten. Je länger Sie es schaffen, desto besser, so lernt der Hund, dass es in Ihrer Nähe schön ist.

Spielzeug ist Beute das sich bewegt

Wenn Sie ein Spielzeug benutzen wollen, dann sorgen Sie dafür, dass der Welpe es als Beute betrachtet.

Dafür muss das Spielzeug „leben“, sich bewegen, verstecken, hervorgucken, piepsen, etc…Legen Sie es ihm nicht einfach hin. Wichtig: Spielzeug bleibt niemals im Besitz des Hundes, sondern wird nach der Spieleinheit weg genommen.

Und: Leckerli gibt es auch , wenn überhaupt, in dieser „Beziehungsaufbauphase“ nur, wenn er etwas tolles gemacht hat. Wenn Sie sich an diese Tipps halten , wird der Welpe Sie bald für den „tollsten Menschen der Welt“ halten und verstehen, was Sie von ihm wollen.