Die Rasse

Die Rasse der Bolonka Zwetna wurde vor mehr als hundert Jahren ausschließlich in Russland bzw. der späteren Sowjetunion gehalten.

Übersetzt bedeutet der Name dieser Rasse „buntes Schoßhündchen“ (Bolonka = Schoßhündchen und zwetnaja = bunt). Erst Mitte der 1980-er Jahre wurde diese Rasse vor allem in Ostdeutschland immer bekannter.

Der Bolonka Zwetna ist ein sehr intelligenter, quicklebendiger, freundlicher, neugieriger und seiner Familie treu ergebener Hund. Mit einer Schulterhöhe von 24 bis 26 cm gehört er zu den kleinen Vierbeinern. Er eignet sich für jung und alt und ist auch gerade im Familienleben gut integrierbar. Der Umgang mit Kindern ist problemlos und auch anderen Tieren gegenüber zeigt sich der Bolonka Zwetna als äußerst verträglich und sozial.

Da diese Rasse sehr stark auf den Menschen bezogen ist, lieben sie es, wenn die Ihren um sie herum sind. Mit viel Übung und einer guten Erziehung ist es aber möglich sie für einige Stunden allein zu lassen.

Der Bolonka Zwetna ist intelligent, lernwillig und begreift die geforderten Dinge sehr schnell. Trotz ihrer geringen Größe sind sie sehr robust und ausdauernd. Lange Wanderungen sind für ihn gar kein Problem. Er liebt es an der frischen Luft zu sein, ist aber auch ein zufriedener Wohnungshund, der mit einigen kurzen Spaziergängen am Tag zufrieden ist. Er passt sich prima den Lebensgewohnheiten seines Besitzers an.

Zu den Lieblingsbeschäftigungen des Bolonka Zwetna gehören Kuscheln und Schmusen. Sie leiben den Kontakt zu ihrem Herrchen und freuen sich sehr über regelmäßige Streicheleinheiten.

Durch seine liebenswerte, freundliche, ausgeglichene verschmuste und kinderliebe Art ist der Bolonka Zwetna bestens als Familien- und Einsteigerhund geeignet.

Der Charakter

Charakter im Überblick

  • liebenswert
  • freundlich,
  • immerwährend gut gelaunt,
  • ausgeglichen,
  • harmoniebedürftig,
  • treu,
  • verschmust,
  • unkompliziert


Des Weiteren kennzeichnen ihn:

  • Klugheit,
  • Charme,
  • Naturverbundenheit,
  • Aufgeschlossenheit Neuem gegenüber sowie
  • eine tiefe Abneigung gegen das Alleinsein.

Eigenschaften im Überblick

  • klein,
  • robust,
  • lernfähig,
  • intelligent,
  • kinderlieb,
  • sportlich (15 bis 20 Kilometer sind kein Problem),
  • wachsam (neigt nicht zum Kläffen),
  • pflegeleicht und
  • anpassungsfähig.

Bei all den vielen positiven charakterlichen Eigenschaften des Bolonka Zwetna sowie seiner Fähigkeit, sich anzupassen, erweist er sich für eine Vielzahl von Personen, als der geeignete Partner.

Er eignet sich für Singles genauso wie für Familien. Ist sein Halter jung oder alt, sportlich oder unsportlich – solange der Bolonka Zwetna genügend Liebe erfährt, ist ihm all das gleich.

Bolonka und ihr Fell

…oder muss ich eigentlich mit meinem Bolonka zum Frisör. 

ein Artikel von Andrea Becker:

Jeder Bolonka hat „Unter“wolle. Ohne gibt es sie nicht – das wäre ein Wunderwerk. Man muss nur lernen, die (Unter-)Wolle zu erkennen. Dafür muss man ein paar Dinge wissen/beachten:

Die Unterwolle ist keine wirkliche „Unterwolle“. Der Begriff führt in die Irre. Das Bolonkafell hat immer zwei Haartypen: Wollhaar und Deckhaar. Das Wollhaar wird bis auf Ausnahmen ebenfalls lang, wenn man das Fell nie kürzt allerdings nicht so lang wie das Deckhaar.

  • Das Wollhaar ist wesentlich feiner und regulär auch deutlich weicher als das Deckhaar.
  • Das Wollhaar ist weniger gefärbt als das Deckhaar.
  • Das Wollhaar wächst schneller als das Deckhaar.
  • Das Wollhaar lebt kürzer als das Deckhaar (und wird dann noch farbloser bzw. grau bei dunklen Farben).
  • Das, was man rauskämmt ist hauptsächlich Wollhaar und fast kein Deckhaar.
  • Das, was verfilzt, ist das Wollhaar (das Deckhaar vertüdelt allenfalls).


An den Ohren und der Rute wächst hauptsächlich Deckhaar. Unter den Ohren dagegen ist viel Wollhaar.

Wenn man dauernd schneidet oder schert, gewinnt das Wollhaar die Oberhand – weil es nun mal schneller wächst als das Deckhaar.

Dann besteht das Fell hauptsächlich aus Wollhaar. Der Hund ist dann weich und plüschig und bei Anwesenheit der Lockenmutation auch ziemlich lockig (Deckhaar kann nicht so sehr Locken bilden – Locken brauchen weiche Wolle). Auch ist der Bolonka dann regulär um einiges heller in der Farbe bzw. bei dunklen Farben grauer.

Viele Bolonka´s (und auch andere Bichons) stehen rein in der Wolle, weil sie eben so häufig dauernd gekürzt werden.

Das führt wiederum dazu, dass Menschen dem Irrglauben verfallen, dass Bolonka´s keine (Unter-)Wolle hätten, weil die Menschen ja keine zwei Haartypen entdecken können (wie auch – das Deckhaar ist ja verdrängt).

Diesem Irrglauben unterliegen auch leider die meisten Hundefriseure.

Da der Bolonka ein üppiges Fell haben soll, fordert der Standard sogar reichlich Unterwolle. Sicherlich wäre eine bessere Übersetzung aus dem Russischen, dass reichlich Wollhaar gefordert ist.

Auf die Welt kommt ein Bolonka mit überwiegend Deckhaar.

Dann beginnt die Welpenwolle zu sprießen.

Ab 6 Monaten beginnt der Wechsel ins erwachsene Fell. Mit 9 Monaten ist der Prozess so weit, dass das abgestorbene Wollfell extrem (speziell direkt auf der Haut) verfilzt, weil die Welpenwolle eben raus möchte und raus geholt werden muss (weil wir ja einen Hund haben, der nicht von selbst abhaaren kann).

Bis das Ganze abgeschlossen ist, dauert es eine ganze Weile.

Ja, man merkt auch den Wechsel der Jahreszeiten. Im Frühjahr und Herbst wechselt die Wolle und man muss noch mehr Wolle auskämmen (ausbürsten/aushakeln), um Filz zu entfernen/zu vermeiden als zu anderen Zeiten.

Kürzt man das Fell nicht (oder nur ganz selten ein kleines bisschen die Spitzen) gewinnt das Deckhaar im Laufe der Zeit die Oberhand und die Pflege wird einfacher. Das dauert aber recht lange.

Hält man das Fell immer ziemlich kurz und hat den Bolonka quasi nur im Wollhaar stehen, ist die Pflege insgesamt leichter. Man muss aber beachten, dass das tote Wollfell durch Kürzen nicht heraus geholt wird. Das schafft man nur durch intensives Bürsten/Kämmen – was man bei langem Fell sowieso des öfteren machen muss.

Insgesamt ist jedes Bolonkafell etwas anders aufgebaut. Auch das führt zu Verwirrungen. Manche haben wirklich üppiges Wollhaar, andere haben nur ganz wenig Wolle. Bei vielen wird das Wollhaar relativ lang, bei anderen bleibt es kurz (also eher wie Unterwolle).

Auch das Deckhaar ist nicht immer gleich. Bei einigen ist es recht weich (fast so weich wie Wollhaar), bei anderen ziemlich harsch.

 

Fellfarben

Für den Bolonka Zwetna gibt es keine typische, charakteristische Farbe. Vielmehr verfügen sie über mehrere Schattierungen, wobei die flauschige Unterwolle die selbe Farbe aufweist wie das Deckhaar. Eine Besonderheit des Fells ist der fehlende Scheitel.

Bei dem Bolonka Zwetna gibt verschiedene Farbvariationen. Die unterschiedlichen Farben des Fells treten mit verschiedenen Abstufungen auf (Schattierung der Farbe Schwarz in helle und dunkle Grautöne). Häufig treten kleine, weiße Abzeichen im Gesicht auf. Breitere Flecken hingegen haben Seltenheitswert. Einige Hunde dieser Rasse verfügen ausschließlich über ein einfarbiges Fellkleid. Die Züchter finden für die zahlreichen Farben oftmals verschiedene Bezeichnungen, daher ist eine konkrete Festlegung nicht möglich.

Die Fellfarbe der russischen Rasse entwickelt sich erst mit der Zeit. Vorwiegend im Welpenalter verändert sich das Haarkleid der Bolonka Zwetna. Entscheiden Sie sich beispeilsweise für einen schwarzen Hund, hellt sich dessen Fell bis zu dem Erwachsenenalter auf. Dies geschieht vorwiegend bei Vierbeinern, die später über gold- oder zobelfarbiges Haar verfügen. Zusätzlich bildet sich bei dem Bolonka Zwetna die Farbe Silber zu einem dunklen Grau aus. Daher werden sie auch oftmals als „Wundertüte“ bezeichnet.

Bolonka Zwetna trotz Tierhaarallergie

Der Bolonka Zwetna gilt als wenig haarender Hund und wird daher oft als Beispiel genommen, der trotz Tierhaarallergie als Haustier genutzt werden kann. Eine Garantie, dass der Bolonka zwetna ein Allergikerhund ist, besteht daher nicht.

Wie stark die allergischen Reaktionen auftreten, unterscheidet sich von Mensch zu Mensch, genauso aber auch von Hund zu Hund. Der Bolonka Zwetna haart zwar weniger als andere Hunderassen und die abgestorbenen Haare verbleiben darin, allerdings muss das Fell daher regelmäßig gebürstet werden, damit es nicht verfilzt. Außerdem besitzt diese Hunderasse sehr weiches Fell, welches weniger stark an den Möbeln und kleidungsstücken hängen bleibt. Das alles sorgt für ein geringeres Risiko, dass Sie allergisch auf den Hund reagieren.

Entscheiden Sie sich für einen Hund dieser Rasse muss Ihnen bewusst sein, dass Sie beim bürsten des Tieres in starken Kontakt mit den Hundehaaren kommen. Dazu kommt, dass ein aktiver Hund, der sich innerhalb der Wohnung viel bewegt, Staub aufwirbelt, was zu einem Problem bei Hausstauballergien wird. Gerade im Frühjahr und Sommer bringen die kleinen Vierbeiner von draußen vermehrt Pollen und Gräser mit ins Haus.

Diese Aspekte sollten Sie bei Ihrer Entscheidung immer mit einbeziehen.